Blitzlampen
Hersteller Osram / München
Typ Blitzlampe
Baujahr 1935 -
Zündung elektrisch, meist mittels einer Batterie
Leitzahl 40 - 45 bei ISO 100/21°

Zu Beginn der 1930'er Jahren wurde die Blitzlichtfotografie durch die Einführung der Blitzlampe stark vereinfacht. In der Blitzlampe wird reines Magnesium unter einer Sauerstoffatmosphäre innerhalb eines geschlossenen Glaskörpers verbrannt. Die Entzündung des Magnesiums geschieht elektrisch, mittels einer Batterie, und war für damalige Verhältnisse nahezu explosionsartig. Im Jahre 1935 folgte dann mit der Exakta Modell B die erste Kamera mit synchronisiertem Verschluss und ihrem Vacublitz, die "Vacublitz" - Blitzbirnen hierfür kamen aus dem Hause Osram. Damit die Blitzlampen bei der Zündung nicht zerplatzen, wurden sie mit einem zähen Lack überzogen. Dieser war in den Anfangsjahren transparent, später ab den 60'er Jahren aber blau eingefärbt. Diese blaue Farbe war dazu da, die Farbtemeratur von rund 4000 Kelvin für die aufkommenden Farbfime auf ca 5500 Kelvin zu erhöhen, so konnte ohne gelben Farbstich fotografiert werden. Die ersten Blitzlampen besaßen das E27 Einschraubgewinde, welches auch heute noch bei Haushaltslampen üblich ist. In den 1940'er Jahren kamen dann kleinere Blitzlampen mit Bajonettsockel BA 15s auf den Markt, die kleinere Blitzer und ein einfacheres Wechseln der Lampe ermöglichten. Leistungsmäßig ist eine Osram XO Lampe, im oberen Bild links, mit einer Leitzahl von 40 bei ISO 64/19° äußerst kräftig ausgelegt. Geblitzt wurde auf Grund des langsamen Abbrennens der Blitzlampe bei 1/30". Neben dem Bajonettsockel BA 15s gab es auch kleinere Metallsockellampen vom Typ M2/3/5 mit einer Taschenlampenfassung, dieser Typ ist im zweiten Bild links zu sehen. In der Zeit der großen Blitzlampen handelte es sich in der Regel um Batterieblitze, die zur Zündung 3 Volt bereitstellten. Erst mit Einführung der kleinen Blitzlampen vom Typ XM1 / PF1, im unteren Bild links, die beiden linken Blitzlampen, wurde Kondensatoren in die Blitzgerät eingebaut. Diese ermöglichten eine hohe Spannung und dadurch eine sichere Zündung der Blitzlampe bei geringen Batteriekosten. Im Jahre 1958 kam dann die kleinste Lampenausführung, die AG1 / AG3 Blitzlampe, welche nur noch einen flachen Stecksockel aus Glas besaßen, im Bild unten links die beiden rechten Blitzlampen. Die AG1 hatte aber eine Leitzahl von 45 bei ISO 100/21°, die AG3 von 36 bei ISO 100/21°. Zur weiteren Vereinfachung der Blitztechnik wurden dann ab 1965 vier Blitzlampen in ein kleines Blitzgehäuse eingebaut und als Blitzwürfel verkauft. Es gab auch noch Varianten mit mehr Blitzlampen, z.B. den Topflash / Flipflash oder die Flashbar.

 

 

 

 

Links verschieden kleine Blitzbirnen, welche ab Anfang der 1950'er Jahre auf den Markt gelangten.

 

 

 

 

 



Links kann man gut die Unterschiede zwischen den beiden gängigsten Blitzlampen erkennen. Links zwei EB-1B, recht dazu die beiden AG-1B. Das B steht bei beiden für die Blaufärbung.

Text und Bilder von Dirk Böhling
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